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Unser Standpunkt

Sebastian Held

11. Aug. 2025

Wie die Sparkassen sich für den Wettbewerb mit Trade Republik rüsten

Wir haben den Beitrag von Elisabeth Atzler und Andreas Kröner im Handelsblatt vom 15.07.25 zum Thema "Wie die Sparkassen sich für den Wettbewerb mit Trade Republic rüsten" mit Interesse gelesen.


Sebastian Held von SSC Management Consult hat dazu folgenden Standpunkt:


Der Handelsblatt-Artikel vom 15. Juli 2025 zeigt deutlich: Die Sparkassen reagieren auf den wachsenden Druck durch Neobroker – mit der Digitalisierung ihres Wertpapiergeschäfts dem Projekt „Vision Depot“ und künftig sogar Krypto-Handel per App.


Ein richtiger Schritt. Doch: Technologie allein wird nicht reichen. Aus unserer Sicht braucht es eine strategisch verzahnte Lösung, um Vertrauen, Effizienz und Kundennähe zu vereinen – und verlorene Marktanteile zurückzugewinnen.


Digitale Angebote müssen in die Beratung integrierbar sein

Ausgewählte Wertpapierprodukte dürfen nicht isoliert in der App auftauchen. Sie müssen auch im Beratungsgespräch in der Filiale beraten und abgeschlossen werden können. Nur so entsteht ein konsistentes Kundenerlebnis – unabhängig vom gewählten Kanal. Unterschiedliche Preismodelle sind legitim, aber das Leistungsangebot muss kanalübergreifend verständlich und verfügbar bleiben.


End-to-End-Digitalisierung als Pflicht, nicht Kür

Die Erfahrungen aus unseren Projekten zeigen oft: Viele Prozesse – etwa die Depoteröffnung oder Änderungen – sind nicht durchgängig digital, sondern erfordern punktuell manuelle Schritte oder Medienbrüche. Genau hier setzen Neobroker an – mit reibungslosen Abläufen, schneller Orderausführung und intuitivem App-Design. Sparkassen müssen Prozesse radikal vereinfachen, sowohl für Neu- als auch Bestandskunden, sonst bleibt das digitale Angebot eine Hülle ohne Substanz.


„Alles aus einer Hand“ – dieser Vorteil muss spürbar werden

Sparkassen können Girokonto, Kredit, Sparen und Wertpapiere in einem Ökosystem vereinen. Dieser Vorteil wird oft zu leise kommuniziert. Die Integration in einer App ist richtig – entscheidend ist aber, dass der Kunde dort auch den Mehrwert erkennt: Übersicht und Vereinfachung sind hierbei maßgeblich.


Verlässlichkeit ist ein echtes Verkaufsargument

Neobroker sind schnell – aber nicht immer stabil. Technische Ausfälle in turbulenten Marktphasen haben Anleger verunsichert. Sparkassen bieten hier ein belastbares Sicherheitsnetz – regulatorisch, technisch und vor allem mit persönlichem Ansprechpartner. Dieser Mehrwert muss gegenüber den Kunden deutlich herausgestellt werden.


Unser Fazit:


Sparkassen haben das Marktumfeld verstanden und setzen mit Ihrem Projekt „Vision Depot“ ein wichtiges Signal – jetzt geht es darum, Geschwindigkeit, Einfachheit und Vertrauen intelligent zu verbinden. Dann kann das Wertpapiergeschäft der Sparkassen eine starke Zukunft haben.


Nehmen Sie gerne Kontakt zu Sebastian Held auf, um über dieses Thema zu diskutieren.

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